Am letzten Oktoberwochenende trafen sich 46 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Baddeckenstedt früh am Samstagmorgen zu einer Busfahrt in den Spreewald – 26 Jahre, nachdem es zuletzt dorthin ging. Die Gruppe war bunt gemischt – von Aktiven im Alter von 17 Jahren bis hin zu fördernden Mitgliedern mit 83 Jahren waren alle Altersklassen vertreten. Nach der Coronapandemie war dies die erste Fahrt nach 2019; sonst findet sie alle 2 Jahre statt.
Ausgestattet mit ausreichend Proviant (fest und flüssig) fuhren wir bestens gelaunt über die A36 gen Osten und erreichten nach 4,5 Stunden den kleinen Ort Lübbenau. Dort hatten wir bei bestem Kaiserwetter noch ein wenig Freizeit, die die meisten nutzten, um ein Mittagessen einzunehmen, bevor es dann auf die Kähne ging. Wir hatten zwei komplett für uns und wurden mit Muskelkraft zum Museumsdorf Lehde „gestakst“. Dort konnte man spazieren gehen, sich das Museum ansehen oder einfach nur bei Kaffee und der spreewaldtypischen Plinse sitzen und die Natur genießen. Nachdem wir wohlbehalten wieder in Lübbenau angekommen waren, fuhr uns unser Busfahrer nach Cottbus, wo wir mitten in der Stadt unser Hotel bezogen.
Nach dem Abendessen ging es in kleineren Gruppen in die Stadt – einige trafen sich im Mosquito, andere in der Almhütte und auch die Hotelbar wurde aufgesucht. Spaß hatten auf jeden Fall alle! Am Sonntagmorgen startete die geplante Stadtführung zunächst mit einem Sektempfang – die Kameradin Heike Behra hatte Geburtstag und ihr Mann lud die gesamte Gruppe ein, auf sie anzustoßen! Danach verbrachten wir zwei sehr kurzweilige Stunden mit einem tollen Stadtführer, der als ein Tuchhändler aus dem Jahre 1903 zu allen Sehenswürdigkeiten führte. Immer wieder wurden Mitglieder der Gruppe zum jeweiligen Bürgermeister, zur Ankleidedame oder zum Ritterpaar gemacht und zur allgemeinen Erheiterung in die Führung einbezogen.
Bevor um 14 Uhr die Rückreise nach Baddeckenstedt anstand, hatten wir noch ein bisschen Freizeit, die für alles Mögliche genutzt wurde: der berühmte Baumkuchen wurde gekauft, Mittagessen eingenommen, der „Dicke“ (ein Turm der Stadtmauer) erklommen oder in der Sonne ein Eis genossen. Gegen 19 Uhr am Sonntagabend waren wir wieder zurück und alle waren sich einig – es war eine tolle Fahrt, die unbedingt wiederholt werden sollte!
Übungsdienst Vegetationsbrandbekämpfung real
Erntezeit ist auch Vegetationsbrandzeit – unter diesem Motto trafen sich rund 30 Kameraden aus den Ortswehren Binder und Baddeckenstedt am Donnerstagabend. Der Kamerad Georg von Bitter hatte ein abgeerntetes Weizenfeld für eine Übung von Vegetationsbränden zur Verfügung gestellt. Ziel war es, zu verstehen, worauf man genau achten muss, nämlich wo das Feuer hinläuft, von wo aus man die Brandbekämpfungsmaßnahmen entwickelt und wie man die begrenzten Wasserreserven maximal effektiv nutzt.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die LACES-Taktik fuhren wir das präparierte Feld an und sichteten zunächst die auf den Fahrzeugen vorhandenen Gerätschaften. Die guten alten Feuerpatschen und Kübelspritzen wurden ebenso bereitgestellt wie Stechschaufeln und die neuen Löschrucksäcke und Gorgui-Tools. Auch D-Schlauchmaterial mit entsprechendem Verteiler wurde vorbereitet.
Nach Information der Leitstellen Wolfenbüttel, Salzgitter und Hildesheim – das Feld lag direkt am Autobahndreieck Salzgitter – zündeten wir den Acker an (die Fläche war zu allen Seiten durch eine gegrubberte Fläche begrenzt, die eine unkontrollierte Ausbreitung des Feuers verhindert hätte). Zwei mit Warnflaggen ausgerüstete Beobachtungsposten bezogen auf dem Fahrzeugdach Stellung und beobachteten das Feuer aus sicherer Entfernung. Dabei standen sie dauerhaft mit dem Einsatzleiter in Funkverbindung und wiesen ihn auf Gefahren hin. Testweise wurden die Kameraden durch das Schwenken der Fahnen zurückbeordert, um sicherzustellen, dass die Posten auch beachtet werden.
Unter Beobachtung des Gemeindebrandmeisters gingen mehrere Trupps zunächst mit Feuerpatschen und Löschrucksäcken vor und waren überrascht, wie effektiv eine Fläche von ca. 150 m² mit Patschen und 30 l Wasser abgelöscht werden konnte. Eine weitere Gruppe stellt sich der schweißtreibenden Arbeit, mit den Waldbrandtools und Schaufeln eine ca. 30-40 ca. Brandschneise anzulegen. Hier zeigte sich, dass dies bei den herrschenden Wind- und Topografieverhältnissen eine effektive Methode zur Eindämmung des Brandes war. Ein Flankenangriff mit D-Schläuchen zeigte ebenfalls den gewünschten Erfolg.
Insgesamt konnten wir feststellen, dass Flächenbrände einen hohen Personaleinsatz erfordern, da die Kräfte schnell erschöpfen und regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Nachdem die Dämmerung anbrach, beendeten wir die Übung, reinigten die Fahrzeuge und Materialien und kamen noch auf eine gegrillte Wurst und das ein oder andere Kaltgetränk am Feuerwehrhaus Binder zusammen. Insgesamt ein lehrreicher Abend, der Spaß gemacht und absolut zur Stärkung der Kameradschaft beigetragen hat.
Rundum gelungene Fahrzeugübergabe
Am Samstag, den 3.8.2024, fand bei absolutem Kaiserwetter die offizielle Übergabe des Staffellöschfahrzeugs der Feuerwehr Baddeckenstedt statt. Die Wehr hatte über soziale Medien und an den bekannten Punkten in Baddeckenstedt Werbung für diese Veranstaltung gemacht und benachbarte Wehren zu der Übergabe eingeladen.
So konnte Ortsbrandmeister Thilo Müller neben dem HVB Frederik Brandt, dem Gemeindebrandmeister Christian Harbich sowie seinem Stellvertreter Christian Kassel und Vertretern aus Rat und Verwaltung auch viele Feuerwehrkameraden und Gäste sowie Torsten Wulf als Vertreter vom Aufbauhersteller Magirus begrüßen. In einer kurzen Rede gab er einen Überblick über die 3,5jährige Beschaffungsphase des Fahrzeugs, in der weit mehr als 1.000 Mannstunden geleistet wurden, und bedankte sich bei seinem Stellvertreter Michael Siemens für die Unterstützung bei der technischen Planung sowie beim Gemeindebrandmeister für die Unterstützung im Ausschreibungsverfahren und bei der Verwaltung für die Beschaffung der benötigten Ausrüstungsgegenstände.
Im Anschluss ergriffen der HVB sowie der Gemeindebrandmeister das Wort und stellten die Wichtigkeit der Ausrüstung der zentralen Stützpunktwehr heraus, da die Anforderungen an die Feuerwehr insgesamt und somit besonders an Baddeckenstedt stetig gestiegen sind. Mit dem nun in Dienst gestellten Fahrzeug sei die Zukunftsfähigkeit gesichert. Ein Dank an Thilo und Michael für die geleistete Arbeit schloss sich an.
Abschließend wurde das festlich geschmückte Fahrzeug mit einem überdimensionalen Schlüssel sowohl von der Samtgemeinde als auch von Fa. Magirus offiziell übergeben. Thilo Müller lud alle Anwesenden ein, sich das Fahrzeug anzusehen und erläutern zu lassen – außerdem luden Kaffee und Kuchen, Grill und Gyrospfanne sowie Kaltgetränke zum Verweilen und Fachsimpeln ein. Für die angehenden Feuerwehrmänner stand ein Löschhaus zur Verfügung, das sich großer Beliebtheit erfreute.
Als die Veranstaltung am Abend ausklang waren sich alle Beteiligten einig – rundum gelungen und wiederholenswert (das MLF kommt ja nächstes Jahr…)
Leistungsvergleiche 2024 in Haverlah
Auch in diesem Jahr haben wir wieder fleißig geübt und konnten bei den Leistungsvergleichen der Samtgemeinde in Haverlah unsere Fähigkeiten demonstrieren.
Beflügelt durch unsere neuen Wettkampfgruppen-T-Shirts (Herzlichen Dank dafür!) konnten wir einen sehr guten 4. Platz erreichen und durften die Urkunde vom Gemeindeausbildungsleiter (zugleich unser Ortsbrandmeister) in Empfang nehmen (eines Tages wirst du uns wohl wieder einen Pokal überreichen müssen).
Ist der 4. Platz undankbar? Nein! Diese Fakten zeigen nochmals was wir geleistet haben:
- wir waren mutig und sind mit unserem neuen StLF angetreten
- wir konnten wieder als Gruppe antreten
- wir waren die beste angetretene Löschgruppe
- wir waren die beste Stützpunktwehr
- wir haben in allen drei Modulen keinen Fehlerpunkt erhalten
- wir waren in der Wertung gleich mit dem 3. Platzierten (nur die Zeitwertung hat dann die Entscheidung gebracht)
und das alles als zweitjüngste (!) angetretene Formation. (Grüße an die jüngste Formation aus Steinlah)
Das alles muss man erstmal schaffen!
Man kann uns auf dem Zettel haben ;)
Hut ab, tolle Leistung und weiter so!
Wie immer am zweiten Samstag im Januar (mit Ausnahme der Corona-Jahre) trafen sich die Kameraden der Einsatz- und Altersabteilung sowie die fördernden Mitglieder der Ortsfeuerwehr Baddeckenstedt im Café Jendraß zur Jahreshauptversammlung. Erfreut konnte OrtsBM Thilo Müller 31 aktive Kameraden, den Ehrenbrandmeister Jürgen Grajek nebst vier Mitgliedern der Altersabteilung, 19 fördernde Mitglieder und den 1. stv. GemBM Christian Kassel sowie die stv. Kreisjugendfeuerwehrwartin des Abschnitts Ost Anja Lassmann begrüßen.
Nach der Ehrung des verstorbenen Ehrenmitglieds Gustav Ernst und des fördernden Mitglieds Walter Hanse berichtete OrtsBM Thilo Müller ausführlich vom Einsatz- und Dienstgeschehen. Stand 31.12.2023 gehörten der Wehr 193 Mitglieder an; die Einsatzabteilung rückte im abgelaufenen Jahr zu 62 Einsätzen aus. Der Sprecher dankte u.a. dem Innerstetaler Gasvertrieb und dem Autohaus Schacht für Spenden von Einsatzmitteln, der Fa. Müller Heizungsbau für die Spende von 50 Caps für Kinder- und Jugendfeuerwehr und den Familien Ritter und Heinz für großzügige finanzielle Unterstützungen. Es folgten die Tätigkeitsberichte aus Kinder- und Jugendfeuerwehr, vom Sicherheitsbeauftragten, vom Gerätewart und auch vom Ehrenbrandmeister für die Altersgruppe.
Höhepunkt der Versammlung waren Ehrungen und Beförderungen. Zunächst wurde die Jugendfeuerwehrwartin Nadine Fürch durch Anja Lassmann mit der seltenen „Floriansmedaille“ der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr geehrt – sie bekleidet diese Funktion bereits seit über 20 Jahren! Anschließend ehrte 1. stv. GemBM Kassel den Kameraden Philipp Scholz für 25jährige Verdienste im Feuerwehrwesen.
Da er gerade stand 😉 fuhr er mit den Beförderungen fort: der stv. Gruppenführer Timo Knakowski wurde nach erfolgreich absolvierten Lehrgängen Gruppenführer Teil 1 und 2 zum Löschmeister befördert. OrtsBM Thilo Müller erhielt anschließend seinen „Enddienstgrad“ – als Ortsbrandmeister einer Stützpunktwehr ist er nun Oberbrandmeister.
Drei Kameraden wurden aus der Jugendfeuerwehr durch Trinken der obligatorischen „Schusterkugel“ in die Einsatzabteilung übernommen. Anschließend wurden die drei – Jannis Kapahnke, Kjell Müller und Leon Sperling - durch den Ortsbrandmeister zu Feuerwehrmännern befördert. Sie hatten im Herbst 2023 zusammen mit zwei weiteren Kameraden die Truppmann-Ausbildung Teil 1 absolviert und sind bereits die ersten Einsätze mitgefahren.
Die Kameradin Denise Bürger und die Kameraden Fynn Müller und Max Siemens erhielten den ersten Stern – sie sind nun Oberfeuerwehrfrau bzw. -mann.
Vier langgediente Kameradinnen und Kameraden – Heike Behra, Melanie Müller, Janina Sperling und Jens-Peter Kapahnke – wurden in den Dienstgrad Erste Hauptfeuerwehrfrau bzw. Erster Hauptfeuerwehrmann befördert. Hierfür müssen mindestens 20 Jahre Dienstzeit vorgewiesen werden bzw. 15 Jahre und eine Truppführerqualifikation.
Nachdem der offizielle Teil beendet war, gab es ein traditionelles Schlachteessen und lange und gute Gespräche befeuert von diversen Kaltgetränken bis in den frühen Sonntagmorgen.
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